Position : 29°12,77 N 13°30,35 W
Gmap: -13,50583, 29.21283
Graciosa, ein Geheimtipp für alle Langfahrtensegler, hier treffen wir einige die schon seid Oktober hier geblieben sind. Andere scheinen für immer hier geblieben
zu sein. Ein kleines verschlafenes Nest,
weit ab vom Massentourismus, wo es auch alles nur einmal gibt, eine Bäckerei, ein Internetkaffee, eine Bar, ein Restaurant, total putzig.
Leider auch nur einen Calamarilieferanten und der kommt wohl nicht jeden Tag, daher verlassen die meisten von uns das Eiland mit einer angenehmen
Übelkeit. Apropos angenehme Übelkeit, für den kleinen Hunger zwischendurch haben wir uns mit Fertiggerichten der Marke Gustana eingedeckt.
Der Absatz hält sich mehr als in Grenzen, anfangs war es wohl der resche Start unserer Reise, mittlerweile scheint dies jedoch andere Gründe zu haben.
Einige lehnen diese Nahrungsersatzstoffe gänzlich ab, Einzelheiten möchte ich aus Grund der nicht vorhandenen Altersbeschränkung des Blogs eher vermeiden.
Aja vermeiden: Es wird sich nicht vermeiden lassen auch eine offizielle Damenversion des Blogs der Fahrt zu schaffen, zu sehr drängen gewissen Kräfte an Bord
den Schreiber dieser Zeilen doch mal auch die Härte und Entbehrung der vergangenen und natürlich der kommenden Tage zu beschreiben:
Sie kennen den Geruch einer 20 jahre alten Umkleidekabine sicher noch aus der Schule, stellen Sie sich den Geruch gepaart mit lauten männlichen Stimmen,
ständig wechselenden Schwerpunkt, rauhen, von Leinen und Salzwasser zerfressenen Händen, den üblichen Geräuschen von Männern unter sich, die ständig
wiederkehrenden Themen, gemischt mit irrem Lachen, wahnwitzigen Ideen, einseitiger eher eiweißreicher Kost, tosendes Meer, pfeifenden Wind, lauernden
Gefahren, Zusammenleben auf engsten Raum mit Menschen denen sie auf der Strasse oft nicht mal den Rücken zuwenden würden, ständigen Wachen und Wachablösen,
24 Stunden Stunden Gefahr, die Ausdünstung der Angst, das Teilen eines WC und einer Dusche, überall Schmutz, Unrat, Dreck, Alkohlische Getränke,
Gruppenzwang, Egotrips, Adrenalin geweitete Augen, ständiger Schlafentzug, kalte Temperaturen, Regen, Glücksspiele, P**nohefte, laute Musik,
Diziplinlosigkeit, jegliches Vermissen von Körperhygene, Rasur, überall Haare, Staub, Kleidungsstücke, die einem nicht gehören und deren Herkunft man auch
nicht ergründen will, Zugluft auch im Inneren, kaputte Heizung, faules Wasser, rationierte Lebensmittel, Streitereien wegen nichts, permanentes stoßen,
knarren und knirschen im Schiff, ...nun DAS ist bei weitem noch nicht alles, aber es würde wohl den Rahmen sprengen oder manche für immer von so einer
Seereise abhalten, aber das meine lieben wollen wir ja nicht...;o)
Natürlich wollen wir auf keinen Fall den Anschein erwecken wir würden gern unter uns sein, nein wir würden uns freuen, wenn wir die nächste Überstellung auch
mit unseren Frauen machen könnten, wenn das oben geschilderte Bordleben, allerdings nicht den Vorstellungen unsere Damen entspricht, würden wir uns wieder
opfern.
Als Hightlights des Tages kann man auch die Zweitbesteigung unseres Mastes vermelden, diesmal aus rein explorativen Interesse.( Luigi, aufi muß i, Video)
Auch wenn der Gipfelsturm nicht ganz gelingt, so geschieht dies doch unter äußerst schwierigen Umständen. (während der Fahrt mit Code Zero)
In der Nacht eine Premiere, ein Tanker "Cup Benett" funkt uns an, weist uns an Kurs und Geschwindigkeit beizubehalten, damit er gefahrlos an uns vorbeiwenden
kann!? Wir versprechen Kurs zu halten geben aber zu Bedenken, daß wir windabhängig sind und uns bemühen würden. Und siehe da er ändert wegen uns kleiner
Schaluppe seinen Kurs und wendet Steuerbord achtern vorbei. Wir bedanken uns herzlich, immerhin der Erste der überhaupt uns über seine Absichten aufklärte,
die meisten verharren in Schweigen, wenn wir sie anfunken. Radarsichtbarkeit von unsrem Boot schwankt nach Rückfragen zwischen 6 und 20 Meilen, wohl
abhängig vom Güte und Größe des Radars.
Delphine müssen sich mittlerweile sehr bemühen um die Aufmerksamkeit der gesamten Crew zu erregen, sooft besuchen sie uns während der Fahrt. Manche versuchen
sie durch Zurufe zu Kunststücken zu bewegen, was natürlich nicht gelingt.
Der Vormittag verbringen manche von uns mit bis zu 3 Frühstücken (Alex) was sogar Hobbits erblassen lässt. Der Rest übt sich mit Mängellisten, Einkaufslisten
und den diversen Refs bei Genua und Gros.Nun Laufen wir die letzte Station unserer Reise an, Marina St. Miguel im Süden von Tenerifa.
Freitag, 7. Dezember 2007
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1 Kommentar:
Hallo Schatzl!
Eins sag ich dir! Bei der nächsten Überstellung nehmen wir 3 diese stinkenden Jungs laut ihrer Beschreibung nicht mit an Bord!
Ich wünsch euch trotzdem eine tolle Überfahrt! Machts gut und wie heißt das Sprichwort: Wer nach vorne schaut kommt ans Ziel.1000 Bussi an den besten Mann und Papa auf der Welt ,für die anderen 6 je 1 Küsschen.
Ganz liebe Grüße Moritz und Elsbeth
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