Mittwoch, 5. Dezember 2007

Tag 10 - Neunter Tag auf See 03.12.2007 12:00 UTC Etmal 170 NM










Position : 32°01,64 N 10°38,45 W
Gmap: -10.64083, 32.02733

Nun schaffen wir es schon den dritten Tag nicht unseren Blog abzusetzen, aber wir schreiben weiter und wollen uns
dem Problem erst in Lanzarote annehmen um auch Kosten zu sparen. Leider erleben wir auch weitere Enttäuschungen: Der Wind will nicht und wir müssen
unentwegt mit Motor fahren. Unser Weltempfänger empfängt zwar die ganze Welt, nur nicht Wetterfaxe oder Navtexmeldungen. Auch feiern wir unseren Advent
ziemlich einsam, da wir auch kaum Meldungen aus der Heimat erhalten, Danke trotzdem an alle die an uns gedacht haben...;o)
Dann beginnt unsere Mastantenne, zumindest eine davon relativ bedenklich zu wackeln, so daß wir uns nach kurzem Zögern doch entschliessen einen Mann
in den immerhin 22m hohen Mast zu schicken um das Problem zu lösen. Obwohl der schwerste Mann an Bord sich freiwillig meldet, braucht auch dieser zumindest
2 Anläufe um bei den doch mittlerweile recht langen und mittelhohen Wellen die Halterungsschraube wieder fest zu ziehen, wobei das Festziehen in der
Höhe das geringere Problem ist, schwieriger ist es sich im Sattel zu halten. In der Nacht verlieren wir einen weiteren Köder, wobei endlich ein Zeichen
von Überdehnung und daraus resultierenden Riß zu erkennen ist. Unser Vorlauf ist, äh war, für 80 kg ausgelegt. Die Beute hätte wohl bis in die Karibik
gereicht. In den Abendstunden kommt leichter Wind auf und wir können teilweise segeln, vorbei an einem offenen Fischerboot, von ca. 7m Länge, 25 NM
von der Küste entfernt. Mut kann man nicht kaufen. Wir erkennen bereits die ersten Mängel unseres Proviantvorrates.
Ab 22:00 Uhr endlich konstanter Wind. Aus Jux und Langeweile wird der EtmalBlueRibbonCup in Leben gerufen: die Teams versuchen nun die höchste
Etmalstrecke in Ihrer Wache zurück zu legen. Der Wettkampf artet aus und mitterlweile wurde auch schon ein weiterer Rekord gebrochen: 19,8 ktn am Steuer
unser kleiner japanischer Freund Furuno (Wache Klaus und Tommy), den wir bei dieser Gelegenheit auch mal lobend erwähnen wollen. Selten bekommt er Streß
und auch in den wildesten Wellen hat er die Ruhe weg. Dank an die Fa. Furuno des Erbauers unseres Autopiloten. Anfangs hat er sich zwar ein wenig wie eine
Primaballerina aufgeführt. Aber Japaner sind bekannt etwas eigen und als wir ihm alles gaben was er brauchte (zB einen unbeschrifteten Schalter in unserem
Cockpit) war er endlich zufrieden und beklagte sich nicht mehr mit einem nervigen Piieeeeps.
Weil wir gerade bei Lob Sind: erwähnen müssen wir auch Erwin mal, da er quasi die Küchenordnung zur Verwunderung fast aller für sich beansprucht und mit
einer Konsequenz verwaltet und in Ordnung hält die uns immer wieder in Staunen versetzt.
Im BlueRibbon führt das Team Luigi, Alex. mit einem etmal von 34,3 nm und einem Durchschnittsspeed von 8,575 ktn.
Das Buch des Tages ist übrigens: Fred Vargas "Der vierzehnte Stein", eines der Bücher das offensichtlich von Sabine oder Elsbeth vergessen wurde, und
seither als der Geheimtipp an Bord gilt. 2 von uns haben es schon verschlungen.

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