Samstag, 29. Dezember 2007

Fischmenue vom Atlantik










Tag 33 - Am Ziel in Martinique Le Marin 26.12.2007 20:00 UTC

Position :14°28,13N 60°51,95W
Gmap : -60.86583,14.46883

Endlich am Ziel. Wir sind in Le Marin bei unserer Charterfirma DreamYacht Charter vor Anker gegangen. Bei unserer Einfahrt in die Bucht haben wir eingige Yachties auf ihrem letzten Ankerplatz beobachtet. Dieses Jahr hat der Hurikan Dean 25 Yachten in dieser Bucht zerstört. Bleiben bis zu unserem Abflug auf unserer Maui und geniesen die letzten Tage auf der Blumeninsel mit Strand,Dschungel,Surfen,Tauchen,Shoping...


















Tag 32 - Einunddreißigster Tag auf See 26.12.2007 12:00 UTC Etmal 150


Position :14°20,44N 60°17,08W

Gmap : -60.28467,14.34067

Letzter Tag auf der Mike-Alpha-Uniform-India (so unser Schiffsname in der Funkersprache). Am Abend des 25.Dez. noch eine deftige steirische Jausn, dann bezieht jeder ein wenig nachdenklich seine Posten. Letzter Sonnenuntergang, Mondaufgang auf hoher See. Am Ende unseres Abenteuers sind folgende Ziele, Veränderungen, Wünsche, Schwüre bei den Reisenden festzustellen:Norbert und Klaus haben schon längst die "Wir überstellen alle Segelyachten dieser Welt, vorrausgesetzt sie sind schnell, teuer und neu - Agentur" gegründet.Peter L. ist seit Tagen mit dem Münchener Bürgermeister wegen seiner "Aerobic, Fitness, Wellness - Yacht" auf der Isar in Verhandlung. Zorn Peter mußte schon am dritten Tag schriftlich zugesichert werden, dass er nur mehr auf Fahrzeugen mit Rädern oder Flügeln transportiert wird. Seit Tagen ist er vergebens auf der Suche, diesen Wisch zu vernichten.Geri ist in Wahrheit schon in einer ganz anderen Welt: Er, der Lord Nelson einer Kornaten-Yacht-Flotte mit 170 Schiffen. Alex hat sich in einer Selbstchirurgischen Nacht-und-Nebel-Aktion den Lifebelt implantiert und sich ans Schiff angeschweisst.Seinem Vater steht eine ähnliche Operation noch bevor.

Mittwoch, 26. Dezember 2007

Tag 31 - Dreißigster Tag auf See 25.12.2007 12:00 UTC Etmal 155

Position :14°43,59N 57°44,52W
Gmap : -57.74200,14.72650

Here is the cookie speeking. Geburtstag bei dreißig Grad ist halt schon was feines, zumindest für mich noch nie dagewesen. Und das einen Tag vor der Karibik,auch nicht schlecht. Die Jungs haben sich auch wirklich bemüht, ich kann das bald anhand von Fotos beweisen. Zum Beispiel die Sachertorte: ein Meisterwerk österreichischer Backkunst, hingezaubert von Alex und Norbert. Die letzte Schoko, die letzten Eier gingen drauf, wir noch nicht. Heiliger Abend mit Weihnachtsbaum, Keksi und Geschenken. Fast wie zuhause.
Wenn nur nicht der Schnee gefehlt hätte. Mit diesem wurden wir aber dann beinahe in der Nachtbeglückt. Um Haaresbreite hat uns eine Riesenjacht von einem kolumbianischen Drogenboss - mitten im berauschenden Weihnachtsfest - gerammt, wir konnten gerade noch ausweichen.
Beglückt wurden aber auf alle Fälle sämtliche Schlafenden (bis auf Klaus und Geri) mit den ehrgeizigen Bemühungen der beiden, unser Ziel doch so schnell wie möglich zu erreichen. Um zwei Uhr (der Zeitpunkt wo gerade fünf von sieben in den gesegneten Weihnachtstiefschlaf versanken) Großsegel rauf, und ab geht die Post, und das Manöver haben ALLE mitgekriegt. Im Besonderen der Skipper, im Traume zu Hause vor dem Weihnachtsbaum, war von den brüderlichen Taten angetan, konnte aber bis zum Nachmittag des nächsten Tages zumindest einen Teil seines verlorenen Schlafes wiederfinden. Angeblich ist für die heutige Nacht ein ähnliches Manöver geplant, die Rollenverteilung soll nur eine etwas andere sein. Aber wie schon Tommy es treffend erwähnte, es ist halt keine Hollywood Schaukel, sondern ein Segelschiff, mit dem wir über den Atlantik segeln.

PS der Redaktion:
Cookie hat mit seinem Goldhändchen in seiner bekannt dezent diplomatischen Art in Folge dafür gesorgt, dass am Nachmittag der Gesprächstoff am Deck nicht ausging und die Stimmung im Team einen gewissen Höhepunkt erreichte. So bringt jeder Tag eine Überraschung. Alle warten schon mit Spannung auf den letzten Tag auf unserer Catana50, bevor wir in Martinique anlegen
werden.

Montag, 24. Dezember 2007

Tag 30 - Neunundzwanzigster Tag auf See 24.12.2007 12:00 UTC Etmal 148


Position :14°31,85N 54°41,35W
Gmap : -55.15283,14.48050

24.Dezember!! Für Alex, Klaus und Norbert das Monatsjubiläum auf der Maui.
Für alle Weihnachten!
Die gesamte siebenköpfige Crew der Maui wünscht allen Daheimgebliebenen, Wartenden, Lachenden, Mitfühlenden, Schadenfreudigen, Treuen, Mamas, Papas, Lieblingen ein frohes Fest.
Uns hat das Christkinderl rechtzeitig für den Festschmaus ein Packerl gebracht, nämlich eine mit Goldsternen aufgeputzte Goldmakrele. Es geht uns allen bestens,werden voraussichtlich in zwei Tagen unsere Überfahrt beendet haben und noch einige Tage auf Martinique genießen.

Sonntag, 23. Dezember 2007

Tag 29 - Achtundzwanzigster Tag auf See 23.12.2007 12:00 UTC Etmal 153

Position :14°44,26N 52°41,68W
Gmap : -52.69467,14.73767

Als am Nachmittag die ersten Crewmitglieder ihren edlen Körper unter die Brause bringen wollen, stellt sich heraus, kein Wasser mehr an Bord. Ist ja an und für sich kein Problem, Generator einschalten, Watermaker einschalten und warten bis wieder genug Wasser in den Tanks zur Verfügung steht. Nichts so aber heute. Der Generator weigert sich hartnäckig nach dem Starten weiterzulaufen. Da ja genug Experten Schiff sind, ist der Andrang das Problem zu suchen gewaltig. Wir lernen das Schiff noch besser kennen. Die Tauchercrew versucht den Fehler am Unterwasserschiff bei den Kühlwassereinlässen zu suchen. Vielleicht steckt ja ein fliegender Fisch drinnen. Auch die Schläuche im Schiff und diverse Filter werden genauestens kontrolliert. Ohne Erfolg. Schließlich wird der Impeller von der Wasserpumpe als Fehlerursache gefunden, und es wird noch hurtig nach einem Ersatzimpeller am Schiff gesucht. Bei einer Größe von 15*8m kein ganz leichtes Unterfangen. Die Frontkojen werden noch schnell einmal ausgeräumt (sind beide eben voll mit Ersatzteilen und ein 700 Handtüchern). Auf den Ersatz Impeller wurde am Schiff aber nicht vergessen, sondern wir sind darauf gesessen. Unter der Sitzbank war das viel gesuchte Teil, eingebaut und der nächste Versuch lief gleich einwandfrei.
Auch in der Nacht war einiges los. Michi und Geri sehen um 2:00 UTC die erste Silvesterrakette, welche ja aber auch ein Notsignale sein könnte. Und so fahren sie kurz entschlossen Richtung Leuchtfeuer, aber es sind keine weiteren Raketten oder sonstige Signale zu sehen. Und so melden wir das Ereignis an die Seerufnotstellen in Bremen weiter und nehmen wieder unseren Zielkurs Richtung Martinique wieder auf.

Samstag, 22. Dezember 2007

Tag 28 - Siebenundzwanzigster Tag auf See 22.12.2007 12:00 UTC Etmal

Position :14°53,75N 50°04,80W
Gmap : -50,08000,14.89583

Sieben braune Negerlein segeln auf hoher See, werden bald wieder weiss sein wie daheim der Schnee. Selbst unser "Nordländer" konnte heute trotz bisherigem erfolgreichen bayrischen Abwehrkampf eine Verfärbung seiner Aussenschicht nicht mehr verhindern. Unter den Hüttenspielen führt zur Zeit Super Master Mind, auf dessen Unterseite die Warnung - kann zu bleibenden psychischen Schäden führen - einfach ignoriert wird, das jedoch schon teilweise erhaltensveränderungen bewirkt. Vorallem Alex und Norbert liefern sich ein hartumkämpftes Rauchender Kopf an Rauchender Kopf Rennen.
Der Energiefresser Nr.1 an bord wurde endlich gefunden - der Tiefkühlschrank - und natürlich sofort ausgeschaltet. Jetz sorgen zumindest während des Tages die Photovoltaikpaneele für ausreichend Spannung, der Generator wird nur noch nachts kurz in Betrieb genommen. Hat natürlich zur Folge, dass der Inhalt des freezers gegessen werden muss, was aber bei Steaks und Fisch nicht sonderlich schwer fällt.
Gestern war wieder ein Traumtag - Superwind, Sonne, lange Wellen - sowohl was das Segeln betrifft als auch die nötigen Nebenbeschäftigungen wie Schwimmen, Hendleintopf-Mittagessen, Leibesübungen nach diversen Spielverlusten (zur Unterhaltung des breit grinsenden Publikums, wo mehr Schadenfreude als der Zorn dabei waren).

Freitag, 21. Dezember 2007

Tag 27 - Sechsundzwanzigster Tag auf See 21.12.2007 12:00 UTC Etmal 176

Position :15°3,05N 46°58,08W
Gmap : -46.96800,15.05083

Circa 800sm noch bis nach Martinique. Der gute Wind in der Nacht stört die Nachtruhe der schlafenden Crew. Peter Z, unser Regenmacher am Schiff, lässt das Deck in der Nacht immer regelmäßig reinigen. Die Wellen haben teilweise 5m und der Wind bläst mit 20kn aus Osten.
Also optimale Bedingungen. Die Angeln sind ausgelegt und alle warten, dass etwas passiert. Michi hat heute mit dem Fitness Programm begonnen und einiges vorgelegt. Endlich ist Peter aus München mit dem Fitnessübungen nicht mehr alleine.

Donnerstag, 20. Dezember 2007

Tag 26 - Fünfundzwanzigster Tag auf See 20.12.2007 12:00 UTC Etmal 157

Position :15°31,67N 44°3,16W
Gmap : -44.05267,15.52783

Wir haben die "Unter 1000 sm "Grenze erreicht!!!Und können das Land schon "fast" sehen.
Gleich in der Früh wurde Michis "fiegender Fisch" Trophäe von Achtern abgeschnitten und erwarten heute wieder große Beute(Fischfang). Das Wetter ist herrlich erfrischend. Eine Stunde Sonnenbaden dann 5 Minuten Schauer. Mittags gab es Chili (sehr scharf ) einige Portionen gingen zurück. Einer wollte sogar schon den Koch abwählen.

Mittwoch, 19. Dezember 2007

Tag 25 - Vierundzwanzigster Tag auf See 19.12.2007 12:00 UTC Etmal 166

Position :16°17,94N 41°29,21W
Gmap : -41.48683,16.29900

Noch 1100nm bis nach Martinique, 25° Wassertemperatur, 30° Außentemperatur im Schatten. Hitze im Schiff beim Schlafen. Insgesamt sind wir schon 3050nm gesegelt mit bisher 100 Motorstunden. Meistens immer vor dem Wind mit Butterfly (CodeZero Segel Backbord und die Genua auf der Steuerbord Seite). Der Windforecast ist nicht ganz super und wir hoffen natürlich, dass er nicht einschläft. Der Fischfang ist den letzten Tagen hat total ausgesetzt, scheinbar hat hier Michi den falschen Talisman gesetzt. Der Wind nimmt zur Zeit ab, die Bräune dafür aber zu.

Good Winds
das OC07 Team

Tag 24 - Dreiundzwanzigster Tag auf See 18.12.2007 12:00 UTC Etmal 172

Position :17°42,97N 39°1,65W
Gmap : -39.02752,17.71617

Endlich...nach einer Woche allein am Meer... ein Schiff in Sicht. Nach kurzem Funkkontakt war klar, dass sie das gleiche Ziel verfolgen. Eine 24 Meterjacht welche auch in der Karibik landen möchte. Wir wünschen ihnen viel Glück bei der Weiterfahrt, nachdem wir erfahren haben das keine Frauen an Bord sind und setzten unsere Reise fort. Im Mittelpunkt des heutigen Tages stand das Glückspiel und da durfte Michi ua. nach einer Niederlage gegen seinen Zimmerkollegen Peter das Bett in einem dunklen Rot neu beziehen.Sieht jetzt zwar wie in einem billigen Stundenhotel aus, aber Michi fühlt sich jetzt wieder wie Zuhause. Das Schnapserturnier hat natürlich der beste gewonnen und das ist und bleibt einmal unser Chefkoch cookie kuki.

Montag, 17. Dezember 2007

Tag 23 - Zweiundzwanzigster Tag auf See 17.12.2007 12:00 UTC Etmal 158

Position :18°58,15N 36°21,33W
Gmap : -36.35550,18.96917

Es scheint das wir voll in die Passatzone eingetaucht sind. Von heuten morgen an gab es guten Wind mit 15 bis 25kn, welcher uns konstant dem Ziel näher bringt. Die vorraussichtliche Ankunft laut Furuno Navigationscomputer beläuft sich zwischen 23 und 26.12, je nach aktueller Geschwindigkeit. Das deckt sich circa auch mit unserer Planung von 16 Tagen für die Route.
Die Wetterinformationen von Luigi stimmen exakt. Tomi versorgt uns mit den aktuellen
Nachrichten aus der Welt. Angeblich soll endlich einmal wieder ein steirischer Verein Fußball Herbstmeister sein. Der Name des Vereins ist leider im Sturm untergegangen.
Auch bei uns ist heute sehr sportlich abgelaufen. Es wurde das erste Atlantik Schnapsertunier eröffnet. Ein Zwischenergebnis liegt noch nicht vor.
Falls sich jemand für Fischen interessiert hier die Web Adresse unseres Fischershops von Hierro (web.fishing.alegranca.com)

Sonntag, 16. Dezember 2007

Tag 22 - Einundzwanzigster Tag auf See 16.12.2007 12:00 UTC Etmal 159

Position :20°16,47N 33°57,16W
Gmap : -33.95267,20.27450

Klaus wurde absolutes Angelverbot erteilt. Aufgrund seiner nicht auszulebenden Triebe hier am Schiff blieb ihm natürlich nur mehr die Befriedigung des Jagdtriebes übrig und noch während der Verspeisung einer der beiden Makrelen von gestern legte er schon wieder völlig unbemerkt von seinen Mitreisenden die Köder aus. Lange dauerte es nicht und die Schiffsglocke läutete schon wieder, unser Urtriebiger grinste bis zum Anschlag und wir wissen mittlerweile
nicht mehr wohin mit den Fischen. Übers Internet und aus Büchern werden schon sämtliche Arten von Pöckeln, Marinieren, Braten, Sushi, Trocknen usw. ausprobiert. Wir überlegen uns schon wie wir unser Fischstandl am Markt von Martinique gestalten, und ob nicht der eine oder andere aus dem Erlös der Meeresfrüchte noch ein paar Wochen in der Karibik anhängen wird.

Hier die Links zu unseren diversen Fotos:
http://www.minarik.at/fisch01.jpg - Unser erster Fang Moby Dick
http://www.minarik.at/fisch02.jpg - Sie sind üerball, für ein kleines Mittagsmahl
http://www.minarik.at/fisch03.jpg - Fische im Anflug
http://www.minarik.at/fisch04.jpg - Das letzte Foto vom Fisch
http://www.minarik.at/sextant.jpg - Wir sind gewappnet, wenn die Elektronik ausfällt

Samstag, 15. Dezember 2007

Tag 21 - Zwanzigster Tag auf See 15.12.2007 12:00 UTC Etmal 153

Position :21°40,04N 31°41,68 W
Gmap : -31.69467,21.66733

Doppeltes Glück - so der Titel des Yacht-Berichtes über die Catana 50 im September. Nach den neuesten Ereignissen hat diese Bezeichnung für uns eine ganz neue Bedeutung. Tagsüber wurden schon Wetten abgeschlossen auf welcher der bei beiden Rümpfen ausgelegten Angeln der nächste Fisch anbeisst. Die Opfer erkannten wohl richtiger Weise, dass hier ein dinner for two angerichtet wurde: zwei Prachtexemplare von Goldmakrelen, jede einen Meter lang. Landeten teils im Kühlschrank für ein baldiges Mittagessen, teils im Gefrierfach für härtere Tage. Dass das Fischen so toll funktionieren würde, abwechslungsreiche Kost noch dazu, das hätte sich keiner von uns gedacht.
Das Vorschiff hat sich in den letzten Tagen, die ja mehr und mehr mit Hochsommerfrische zu tun haben, als Nachmittags-Lese-Lümmel-Schlaf-und Sonnentreff entwickelt. Der Sonne entgegen, ich bin der König der Welt. Für kurze Zeit ein Schock in der gesamten Crew - aktuelle Wetterdaten von zuhause - schnell wieder zurück in die Realität, Entscheidung zwischen Sonnenschutzfaktor 16 oder 20!Alex und Geri entdecken bei der Suche nach exotischen Früchten für ihren beim Schnapsen verlorenen Cocktail teilweise nicht mehr ganz geniessbares Gemüse. Ein Zeichen dafür, dass unbedingt eine Lebensmittelkontrolle speziell in den Bilgen ansteht. Seit Samstag früh scheinen wir den Passat nun endlich erwischt zu haben. 15 bis 18ktn Wind, von Ost nach West - so haben wir uns das vorgestellt! Jetzt schauen die Zukunftsberechnungen auch schon besser aus, die alle zumindest einmal nicht über Silvester hinausschiessen. Die Vorhersagen sind sehr gut, das Wetter bestens. Allmählich bauen sich auch schon lange hohe Wellen auf, faszinierend wie der Horizont im Wellental für einige Momente verschwindet - und wenig später ist man wieder überdrüber. Fliegende Fische sind unsere Begleiter, ansonsten seit mehreren Tagen kein einziges Schiff in Sicht.
Kulinarisch beschränken wir uns aufs Wesentliche, und so müssen wir uns teils mit Palatschinken oder gebackenen Apfel-und birnenspalten begnügen. Der Alkoholkonsum hält sich erfreulicher Weise in Grenzen, hier sorgen ganz andere Eindrücke für regelmäßige Berauschung.

Freitag, 14. Dezember 2007

Tag 20 - Neunzehnter Tag auf See 14.12.2007 12:00 UTC Etmal 158

Position :23°9,47N 29°28,00 W
Gmap : -29.46667,23.15783

Auf Grund eines kleinen Fehlers beim Abrufen unserer Wetterdaten haben wir bisher keine richtigen Winddaten erhalten. Dank Luigi Belcredi haben wir den Fehler korrigiert und sind jetzt knapp davor auf den Passat Zug (Wind und Strömung) aufzuspringen. Heut hat uns in der Nacht zum ersten Mal ein kräftiger Regenguss erwischt.(Michi und Peter hats erwischt, während alle anderen vielleicht geträumt haben davon) Wegen des schwachen Windes fast nur Motor.
Es werden schon großartige Berechnungstabellen geführt, ob wir zu Ostern oder erst zu Pfingsten ankommen Am Würfelbrett werden alle mögliche Dienste ausgespielt. Gerüchteweise bewirkt ein "Fingerschnippen" der Sieger sofortige Dienstleistungen der weniger Glücklichen

Michi und Peter haben die WC Spülung zu einer gesamten Nasszellenspülung ausgebaut. Theoretisch wäre auch ein Bad möglich. Aber zum Glück ist es nur ein Steuerungselektronikfehler und wir haben nichts im Griff.

Donnerstag, 13. Dezember 2007

Tag 19 - Achtzehnter Tag auf See 13.12.2007 12:00 UTC Etmal 133

Position :24°30,09 N 27°05,82 W
Gmap : -27.09698, 24.50145

Wir haben uns auf die neueste Technik verlassen, und die neueste Technik hat uns verlassen. Keine Bilder über den Atlantik, keine Bilder vom Atlantik. Wir werden zu malen beginnen und unsere Gemälde von Sonne raus und rein euch zu beschreiben versuchen. Aber der Poet, der das beschreiben kann, was sich hier auf offener See darbietet, muss erst angeheuert werden.
Seit zwei Tagen kein einziges Schiff in Sicht, immer weniger Wolken, quasi schon Wolkenlosigkeit, in der Nacht eine Unzahl an Sternschnuppen und der wachsende Mond.
Heute war der erste Badetag angesagt. Am Bug mit Kopfsprung rein ins Wasser, kurze Orientierung, die Leine vom davongleitenden Schiff orten, hinschwimmen und wieder schnell die Badeleiter hoch (aus Angst, dass sich nicht ein Fisch am kleinen Köder verbeißt).
Störender Zwischenfall während sunsetgenuss am Vorschiff war der nächste Versuch unser Plastiktintenfischchen zu stehlen. Diesmal von einem dreimal so großen Tunfisch. Mit all seinen Kräften schaffte es Klaus, in einem minutenlangen Hochseekampf unter Beifall seiner Kameraden und klickenden Kameras, das Seeungetüm an Bord zu schaffen , um es nach minutenlanger Beobachtung unter ... wieder in die Tiefen des Meeres freizulassen. Wir werden die Fangmethoden noch ein wenig optimieren, um unsere Ernährung gänzlich auf Meeresfrüchte umstellen zu können.
Unsere Orientierungsoffiziere Alex und Geri Haben es geschafft!! Nach mehrmaliger Pappendeckel-Sextantenmessung und Ausarbeitung eines geeigneten Computerprogrammes (hat einen halben Tag gedauert) wurde unsere alle zwei Sekunden aktualisierte doppelte Sattelitenmessung korrigiert um uns wieder 60nm zurückzuwerfen. Das machen die jetzt täglich, angeblich. Apropos täglich, wir freuen uns schon alle auf den heutigen Sonnenuntergang, petri heil.

Mittwoch, 12. Dezember 2007

Tag 18 - Siebzehntner Tag auf See 12.12.2007 12:00 UTC Etmal 143

Position :25°14,13 N 24°51,54 W
Gmap : -24.85900, 25.23550
Unsere erste Meeresbeute war köstlich! Gebratener Thuner mit Petersilkartoffeln, Chillikarotten und Kernölsalat, quasi steirische Atlantikausführung. Es blieb auch quasi nichts übrig, der Kleine dürfte doch von den ersten Gewichtskontrollen weit entfernt gewesen sein.
Mangels geeigneter Messgeräte an board (sonst wurde ja vom Besteller der Maui auf der Kreuzerlliste nicht viel ausgelassen) wird uns auch bei einem Wiederholungsfall nichts anderes als eine kollektive Schätzung übrigbleiben, bevor die exakten Daten die Aussenwelt erfährt. Seglerisch hat sich eine gewisse Gleichmässigkeit eingesetzt, konstanter Wind mit 10 bis 12 knt (natürlich weit entfernt von den bisher erlebten Naturgewalten des Mittelmeeres) und eine daraus resultierende sehr gemütliche Fahrtgeschwindigkeit.Nicht nur bei Maui sondern auch unter ihren Benutzern macht sich langsam eine Entspanntheit breit, die sich durch oftmaliges Wechseln des Sonnen-Lese-Spiel-platzes auszeichnet. Auch wurden schon erste geheime Buchtauschaktionen beobachtet.Einzig Klaus und Alex hoffen noch durch hartnäckiges Betreiben von diversen Bastelarbeiten sich der drohenden allgemeinen Totalrelaxtheit zu entziehen, was aber immerhin zwei Sextanten aus Pappe hervorgebracht hat. Wir sind zuversichtlich in den nächsten Wochen damit auch endlich unsere Position bestimmen zu können.
Einzig unser Sattelitentelefon macht uns zu schaffen. Zum einen haben wir es bis dato noch nicht geschafft damit auch Bilder zu übertragen, zum anderen ist der Inhalt der Telefongespräche immer der gleiche: WIR HÖREN NICHTS !!! Wir sind am Beheben beider Probleme. IHR wollt doch alle den riesen Thuner sehen, oder? Und WIR wollen eure Gratulationen hören.




Dienstag, 11. Dezember 2007

Tag 17 - Sechszehntner Tag auf See 11.12.2007 12:00 UTC Etmal 140

Position : 26°17,18 N 22° 31,10 W
Gmap: -22.51833,26.28633

Steter Tropfer höhlt den Stein, sagt man. Das stimmt, es dauert nur sehr lange. Das Selbe vermuten die Meisten unserer Crewmitglieder mittlerweile was das Ankommen in Martinique betrifft. Bei durchschnittlich etwa 5 bis 6 ktn, die heute nur sehr selten überschritten wurden, belaufen sich erste Milchmädchenhochrechnungen auf ca. 25 Tage Reisezeit. Dies würde durchaus ein gewisses Problem darstellen weil in 19 Tagen der Rückflug nach Paris abhebt. Wenn man sich davon nicht verrückt machen läßt, kann man heute einen äußerst entspannenden Tag in der Sonne genießen.
Unsere Versorgungsoffizier hat uns heute wieder fabelhaft mit einem 2gängigem Menü bekocht. Die Sensationsmeldung von heute ist allerdings trotzdem der erste selbstgefangene Fisch. Nachdem vormittags ein etwas zu beleibter Kamerad unsere 40 Kilo-Schnur samt Gummihandschuh (definierte Elastizität zur Identifikation einer einwirkenden Zugkraft, hervorgerufen durch einen am Haken hängenden Fisch) einfach abgerissen hatte, wurde unser
Tintenfischdummy in den frühen Abendstunden einen ca. 200 Kilo (???) schweren Marlin (oder doch Thunfisch, man weiß es nicht genau) zum Verhängnis. Ein prächtiger Bursche! Das Cockpit war für diesen Fang einfach zu klein (siehe Foto).Ob er für 7 hungrige Mäuler genügen wird wird sich morgen herausstellen. Die Nachtwache ist heute sehr ruhig, seit 6 Stunden sind wir im Butterfly mit ca. 6 ktn unterwegs.

Montag, 10. Dezember 2007

Tag 15 - Fünfzehntner Tag auf See 10.12.2007 12:00 UTC Etmal 123nm<

Position : 26°50,81 N 20°3,82 W
Gmap: -20.06367,26.84683

Sind um 14:00 aus dem Hafen Port Refugio auf Hierra Richtung Martinique ausgelaufen. Herrliche Stimmung an Bord.
Da der Wind nicht zu stark war, haben wir das Wetter für einen Badegang im Meer genutzt. Danach hat uns Chefkoch Michi
ein Kotlett a La Catana serviert. War hervorragend. Die Insel Hierro verschwindet schön langsam am Horizont. Das letzte Mal Land in Sicht....
Walrufe in der Nacht und ein zum Greifen naher Frachter machen die Nachtwache spannend.

Sonntag, 9. Dezember 2007

Tag 15 - Vierzehntner Tag auf See 08.12.2007 12:00 UTC

Position : 28°1,2 N 16°36,72 W
Gmap: -16,61200, 28.02000

Auslaufen aus San Miguel Richtung Martinique. Die erste Begegnung mit Walen. Plastiksackerl war zum Teil schwer vergriffen. Heftiges Fischefüttern von bereits vorverdauter Nahrung könnte auch mit den Walbesuchen zusammen hängen. Ein neuerliches Einlaufen in Porto Refugia auf Hierra war zur Magenberuhigung dringend notwendig. Ein magenschonendes Frühstück (Eierspeiß, Zwiebel, Chilli, Knoblauch, Paprika, fetter Speck) vom Neo Chefkoch Michi lässt neuerliches Fische füttern erwarten. Heute geht es aber trotz allem los. Auch Fischzeug wurde noch zugekauft. Am Morgen wurde ein Flüchtlingsboot mit 100 Flüchtlingen aus Afrika in den Hafen geschleppt. Traurig anzuschauen.

Tag 14 - Dreizehntner Tag auf See 07.12.2007 12:00 UTC

Position : 28°5,28 N 15°56,77 W
Gmap: -15.94617, 28.08800

Ankunft unserer neuen Crewmitglieder Michi,Peter,Peter aus München und Geri. Einrichten am Schiff.
Kleine Abschlußfeier einzelner Crewmitglieder in der Nähe von San Miguel. An den genauen Ortsnamen können sich nicht mehr alle erinnern. Unsere Crewmitglieder Luigi, Tom und Erwin verlassen am Morgen das Schiff Richtung Flughafen via Autopilot mit einem teilweise ferngesteuerten Fahrer.
Die Teamzusammenstellung für den ersten Teil des Törn war perfekt. Die Meßlatte für den zweiten Teil liegt hoch.

Freitag, 7. Dezember 2007

Tag 13 - Zwölfter Tag auf See 06.12.2007 12:00 UTC Etmal 157NM

Position : 28°5,28 N 15°56,77 W
Gmap: -15.94617, 28.08800

Letzter Tag auf See für Erwin, Luigi und Tommy. Schweren Herzens geniesen gerade diese die traumhafte letzte Etappe. Perfekter Wind. Auch der gelegentliche Regen in der letzten Nachtwache tut der Stimmung keinen Abbruch. Vorbei an einigen Seglern, die hier zum Glück wieder ein wenig mehr werden. Mit Rückenwind fliegen wir förmlich unserem Zielhafen ntgegen. Als würde es uns die Maui noch einmal zeigen wollen, wie schnell sie geht.
Auf den Kursen erreichen wir wieder bis zu 18 ktn Topspeed und das bei komplett unkompliziertem Steuerverhalten. Bei den von Bord gehenden macht sich ein
wenig Schwermut breit, wahrscheinlich weil es bis hierher nahezu stressfrei und harmonisch gelaufen ist. Vorbei an den El Medano, dem Surferparadies Nummer 1 hier auf der Insel, wo wir von mindestens 20 Surfern und 30 Kitern freudig empfangen werden. Die Marina St. Miguel, ein Tipp von einem amerikanischen Weltumsegler, den wir in Gibraltar getroffen haben, ist gerade mal ein Jahr alt und noch komplett
im Aufbau, wir können gerade mal an der Tankstelle anlegen. Der Ausflug an Land erweist sich als Schlag ins Wasser, warum aber alle gerade hier Pizza bestellen, hängt wohl mit dem Gruppenzwang zusammen.
Am Morgen müssen wir noch einmal verlegen, da Boote die tanken wollen, nicht über unser Boot gehen können, da wir einfach zu breit sind.;o)
11:30 trifft unser Peter aus München ein. Michi, Gerry und Peter2 kommen eine Stunde später an. Nun müssen wir uns nochmal verlegen.
Danach wird Essen gegangen, Erfahrungen ausgetauscht, weise Ratschläge gegeben. Einteilungen gemacht. Augeschwärmt für Einkäufe und Besorgungen.
Die Aufgaben für zukünftige Zeiten gemacht, neue Kajüteneinteilung, neue Wacheinteilung etc.
Da auch der Schreiber des Blogs von Bord geht, und somit die Redaktion abgibt, möchte er sich auch im Namen aller bei der hoffentlich zahlreichen Leserschaft bedanken und hofft, daß er das Bordleben ins rechte Licht rücken konnte. Da auch die Fotos in Zukunft spärlich sein werden wollen wir uns auch für die Fotos bedanken:
Quellen in alphabetischer Reihenfolge: Alex, Erwin, Klaus, Luigi und Tommy
Die Redaktion wird in Folge von Klaus betreut.
Welcome Gerry, Michi, Peter und Peter.
Adieu Erwin, Luigi, Tom!
Over and out !

Tag 12 - Elfter Tag auf See 05.12.2007 12:00 UTC Etmal 176NM

Position : 29°12,77 N 13°30,35 W
Gmap: -13,50583, 29.21283

Graciosa, ein Geheimtipp für alle Langfahrtensegler, hier treffen wir einige die schon seid Oktober hier geblieben sind. Andere scheinen für immer hier geblieben
zu sein. Ein kleines verschlafenes Nest,
weit ab vom Massentourismus, wo es auch alles nur einmal gibt, eine Bäckerei, ein Internetkaffee, eine Bar, ein Restaurant, total putzig.
Leider auch nur einen Calamarilieferanten und der kommt wohl nicht jeden Tag, daher verlassen die meisten von uns das Eiland mit einer angenehmen
Übelkeit. Apropos angenehme Übelkeit, für den kleinen Hunger zwischendurch haben wir uns mit Fertiggerichten der Marke Gustana eingedeckt.
Der Absatz hält sich mehr als in Grenzen, anfangs war es wohl der resche Start unserer Reise, mittlerweile scheint dies jedoch andere Gründe zu haben.
Einige lehnen diese Nahrungsersatzstoffe gänzlich ab, Einzelheiten möchte ich aus Grund der nicht vorhandenen Altersbeschränkung des Blogs eher vermeiden.
Aja vermeiden: Es wird sich nicht vermeiden lassen auch eine offizielle Damenversion des Blogs der Fahrt zu schaffen, zu sehr drängen gewissen Kräfte an Bord
den Schreiber dieser Zeilen doch mal auch die Härte und Entbehrung der vergangenen und natürlich der kommenden Tage zu beschreiben:
Sie kennen den Geruch einer 20 jahre alten Umkleidekabine sicher noch aus der Schule, stellen Sie sich den Geruch gepaart mit lauten männlichen Stimmen,
ständig wechselenden Schwerpunkt, rauhen, von Leinen und Salzwasser zerfressenen Händen, den üblichen Geräuschen von Männern unter sich, die ständig
wiederkehrenden Themen, gemischt mit irrem Lachen, wahnwitzigen Ideen, einseitiger eher eiweißreicher Kost, tosendes Meer, pfeifenden Wind, lauernden
Gefahren, Zusammenleben auf engsten Raum mit Menschen denen sie auf der Strasse oft nicht mal den Rücken zuwenden würden, ständigen Wachen und Wachablösen,
24 Stunden Stunden Gefahr, die Ausdünstung der Angst, das Teilen eines WC und einer Dusche, überall Schmutz, Unrat, Dreck, Alkohlische Getränke,
Gruppenzwang, Egotrips, Adrenalin geweitete Augen, ständiger Schlafentzug, kalte Temperaturen, Regen, Glücksspiele, P**nohefte, laute Musik,
Diziplinlosigkeit, jegliches Vermissen von Körperhygene, Rasur, überall Haare, Staub, Kleidungsstücke, die einem nicht gehören und deren Herkunft man auch
nicht ergründen will, Zugluft auch im Inneren, kaputte Heizung, faules Wasser, rationierte Lebensmittel, Streitereien wegen nichts, permanentes stoßen,
knarren und knirschen im Schiff, ...nun DAS ist bei weitem noch nicht alles, aber es würde wohl den Rahmen sprengen oder manche für immer von so einer
Seereise abhalten, aber das meine lieben wollen wir ja nicht...;o)
Natürlich wollen wir auf keinen Fall den Anschein erwecken wir würden gern unter uns sein, nein wir würden uns freuen, wenn wir die nächste Überstellung auch
mit unseren Frauen machen könnten, wenn das oben geschilderte Bordleben, allerdings nicht den Vorstellungen unsere Damen entspricht, würden wir uns wieder
opfern.
Als Hightlights des Tages kann man auch die Zweitbesteigung unseres Mastes vermelden, diesmal aus rein explorativen Interesse.( Luigi, aufi muß i, Video)
Auch wenn der Gipfelsturm nicht ganz gelingt, so geschieht dies doch unter äußerst schwierigen Umständen. (während der Fahrt mit Code Zero)
In der Nacht eine Premiere, ein Tanker "Cup Benett" funkt uns an, weist uns an Kurs und Geschwindigkeit beizubehalten, damit er gefahrlos an uns vorbeiwenden
kann!? Wir versprechen Kurs zu halten geben aber zu Bedenken, daß wir windabhängig sind und uns bemühen würden. Und siehe da er ändert wegen uns kleiner
Schaluppe seinen Kurs und wendet Steuerbord achtern vorbei. Wir bedanken uns herzlich, immerhin der Erste der überhaupt uns über seine Absichten aufklärte,
die meisten verharren in Schweigen, wenn wir sie anfunken. Radarsichtbarkeit von unsrem Boot schwankt nach Rückfragen zwischen 6 und 20 Meilen, wohl
abhängig vom Güte und Größe des Radars.
Delphine müssen sich mittlerweile sehr bemühen um die Aufmerksamkeit der gesamten Crew zu erregen, sooft besuchen sie uns während der Fahrt. Manche versuchen
sie durch Zurufe zu Kunststücken zu bewegen, was natürlich nicht gelingt.
Der Vormittag verbringen manche von uns mit bis zu 3 Frühstücken (Alex) was sogar Hobbits erblassen lässt. Der Rest übt sich mit Mängellisten, Einkaufslisten
und den diversen Refs bei Genua und Gros.Nun Laufen wir die letzte Station unserer Reise an, Marina St. Miguel im Süden von Tenerifa.

Mittwoch, 5. Dezember 2007

Tag 11 - Zehnter Tag auf See 04.12.2007 12:00 UTC Etmal 173 NM

Position : 29°56,72 N 12°55,41 W
Gmap: -12.92350, 29.94533

Super Wind,...Wir treffen sogar hier einen Segler, den wir zuvor schon in Gibraltar getroffen haben. Scheinbar sind nicht allzuviele Segler im
Moment unterwegs oder wir haben einfach nur Glück. Derselbe hat uns von einer neuen Marina im Süden von Tenerifa erzählt. Da sie in der Nähe vom Flughafen
sein soll ist sie auch für uns ein Thema. ZUerst allerdings wollen wir Lanzarote ansteuern, auch um wiedermal ein Lebenszeichen von uns zu geben und
unseren Blog wieder mit News zu versorgen. Aja leuchtendes Plankton, auch ein fazinierendes Schauspiel. Manche wollen sogar größere leuchtende Objekte im
Wasser gesehen haben. Ob diese Erscheinungen mit dem mittlerweile wieder ansteigenden Bierkonsum korreliert ist nicht bekannt. Temperaturen pendeln so
so zwischen 17-18 Grad, was es recht angenehm macht, wenn auch die Nächte spürbar feuchter sind. Bis auf kleinere Verletzungen (Glasbruchentsorgung)
bleiben wir von körpl. Problematiken verschont. Die größten unter uns hätten allerdings, wenn sie alle Stellen markiert hätten, wo sie sich nicht schon
überall gestoßen hätten, ein komplett gepunktetes Schiff.
Mittlerweile hat es sich auch eingebürgert, daß wir so 2 mal am Tag warm essen. Sogar bei starkem Wind und Seegang bleibt unsere Maui wirklich
überraschend ruhig. Allerdings werden wir wohl ein paar kilos mehr mit nach Hause bringen, da sich auch bei den kulinarischen Köstlichkeiten ein gewisser
Wettstreit entwickelt hat und es mittlerweile den manchmals den Anschein wir wären Haubenköche auf Urlaubsreise. Es gibt sogar philosophische Diskussionen
ob der Menge von Salz an gewissen Speisen, Garzeiten im Allgemeinen oder die Verwendung von Gewürzen.
Das Thema Fischen ist im Moment bei den Bootsgeschwindigkeiten keines mehr, da wir wohl Schußwaffen und einen Kran brauchen würden um die Fische an Bord
zu bekommen, die bei der Geschwindigkeit noch beißen würden.
Endlich der Morgen der erste Erfolg, als hätte Petrus ein Einsehen gehabt, so hat er uns einen Fisch geschickt, auch wenn sich dieser offensichtlich im
selbstmörderischer Absicht auf unser Bugnetz stürzte und dort verendete. Er hat auch nicht mehr allzu gut ausgesehen muß man auch zugeben.
Wir haben ihn, zwar mißbräuchlich verwendet auch gleich wieder in den Wellen des Atlantiks verloren. Er diente geschlagene 7 min. als Köder für eine unsere
Angeln, und brach somit den Negativrekord für verlorene Köder.
Delphine besuchen uns nun regelmäßig, entweder aufgrund des Fehlens anderer Alternativen (Es gibt hier weit und breit kein anderes Schiff) oder aber die
Elterndelphine wollen ihren Jungtiere die faszinierten Varianten unseres Fischens zeigen. Anfangs zogen wir aus Angst die Dephine könnten gar unsere
Köder schlucken diese sofort ein, das haben wir mittlerweile eingestellt, denn die Tiere scheinen breit zu grinsen, wenn sie auf unsere Boot zuschwimmen.
Wir laufen Puerto de la Graciosa an, fast das erste Eiland, das wir nun nach der langen Fahrt zu sehen bekommen. Wir legen in der Nacht an in einem recht
spannenden Manöver an, da natürlich auch hier die Kaimauer um fast 100m erweitert wurde. Bei leicht bedeckten Himmel und der Abwesenheit von Mondlicht
eine gewisse Herausforderung.
Wir beschließen die Nacht hier zu verbringen, da auch die Liegegebühren (16,95,--) recht günstig sind und sich doch manche eine ruhige Nacht wünschen.
Der Morgen wird mit Bummeln in der 200 Seelengemeinde verbracht, wo wir auch endlich mal unseren Blog updaten wollen.

Tag 10 - Neunter Tag auf See 03.12.2007 12:00 UTC Etmal 170 NM










Position : 32°01,64 N 10°38,45 W
Gmap: -10.64083, 32.02733

Nun schaffen wir es schon den dritten Tag nicht unseren Blog abzusetzen, aber wir schreiben weiter und wollen uns
dem Problem erst in Lanzarote annehmen um auch Kosten zu sparen. Leider erleben wir auch weitere Enttäuschungen: Der Wind will nicht und wir müssen
unentwegt mit Motor fahren. Unser Weltempfänger empfängt zwar die ganze Welt, nur nicht Wetterfaxe oder Navtexmeldungen. Auch feiern wir unseren Advent
ziemlich einsam, da wir auch kaum Meldungen aus der Heimat erhalten, Danke trotzdem an alle die an uns gedacht haben...;o)
Dann beginnt unsere Mastantenne, zumindest eine davon relativ bedenklich zu wackeln, so daß wir uns nach kurzem Zögern doch entschliessen einen Mann
in den immerhin 22m hohen Mast zu schicken um das Problem zu lösen. Obwohl der schwerste Mann an Bord sich freiwillig meldet, braucht auch dieser zumindest
2 Anläufe um bei den doch mittlerweile recht langen und mittelhohen Wellen die Halterungsschraube wieder fest zu ziehen, wobei das Festziehen in der
Höhe das geringere Problem ist, schwieriger ist es sich im Sattel zu halten. In der Nacht verlieren wir einen weiteren Köder, wobei endlich ein Zeichen
von Überdehnung und daraus resultierenden Riß zu erkennen ist. Unser Vorlauf ist, äh war, für 80 kg ausgelegt. Die Beute hätte wohl bis in die Karibik
gereicht. In den Abendstunden kommt leichter Wind auf und wir können teilweise segeln, vorbei an einem offenen Fischerboot, von ca. 7m Länge, 25 NM
von der Küste entfernt. Mut kann man nicht kaufen. Wir erkennen bereits die ersten Mängel unseres Proviantvorrates.
Ab 22:00 Uhr endlich konstanter Wind. Aus Jux und Langeweile wird der EtmalBlueRibbonCup in Leben gerufen: die Teams versuchen nun die höchste
Etmalstrecke in Ihrer Wache zurück zu legen. Der Wettkampf artet aus und mitterlweile wurde auch schon ein weiterer Rekord gebrochen: 19,8 ktn am Steuer
unser kleiner japanischer Freund Furuno (Wache Klaus und Tommy), den wir bei dieser Gelegenheit auch mal lobend erwähnen wollen. Selten bekommt er Streß
und auch in den wildesten Wellen hat er die Ruhe weg. Dank an die Fa. Furuno des Erbauers unseres Autopiloten. Anfangs hat er sich zwar ein wenig wie eine
Primaballerina aufgeführt. Aber Japaner sind bekannt etwas eigen und als wir ihm alles gaben was er brauchte (zB einen unbeschrifteten Schalter in unserem
Cockpit) war er endlich zufrieden und beklagte sich nicht mehr mit einem nervigen Piieeeeps.
Weil wir gerade bei Lob Sind: erwähnen müssen wir auch Erwin mal, da er quasi die Küchenordnung zur Verwunderung fast aller für sich beansprucht und mit
einer Konsequenz verwaltet und in Ordnung hält die uns immer wieder in Staunen versetzt.
Im BlueRibbon führt das Team Luigi, Alex. mit einem etmal von 34,3 nm und einem Durchschnittsspeed von 8,575 ktn.
Das Buch des Tages ist übrigens: Fred Vargas "Der vierzehnte Stein", eines der Bücher das offensichtlich von Sabine oder Elsbeth vergessen wurde, und
seither als der Geheimtipp an Bord gilt. 2 von uns haben es schon verschlungen.

Tag09 - Achter Tag auf See 02.12.2007 UTC: 12:00 Etmal 120 NM

Position : 34°5,77 N 8°17,275 W
Gmap: -8,28797,34.09617


Endl. stell s Wind ein, nur f kurze Zeit und no dzu a d falschn Richtung. Aber immerhin.
E ries Schule Delph. läßt u leidr re liegn, wir schätzn s auf 40 st
A Druk uns Kommun.offizirs u d schwier Übertragssit si w gzwungn d Zeich im blo z bschränkn.
Felr s nu gwollt. lieb kind so schreibt kei. mens.
nacht win, bi 10 ktn.
Nun haben wir uns doch entschlossen die Übertragung des Blogs per email und nicht per sms zu tätigen.
Die Usability, wie man so schön neuhochdeutsch sagt, unseres Iridium läßt ein wenig zu wünschen übrig.: ca. 30 min für ein sms, die benutzerführung
ist ein wenig nun sagen wir vorkriegsartig, fehler werden mit dem verlust des bereits geschriebenen textes geahntet.
Endlich bekommen wir die langen Wellen des Atlantiks zu spüren.
Aber auch der Atlantik wirkt ein wenig überfischt. Bei den Petrijüngern macht sich nach dem Verlust von weiteren 2 Bleigewichten Frustration breit,
da wir in der mitgenommen Literatur auch noch von der 10:90 Regel gelesen haben:
10% aller Fischer fangen 90% aller Fische.
Nachdem Schleppangeln sowieso schon die Königsdiziplin der Angelei sein soll:
Man versucht mit einem Köder auf geringer Tiefe einen Fisch auf sich aufmerksam zu machen, und das nicht dort wo der fisch gerade schwimmt, sondern
dort wo gerade der wind günstig steht. Darüberhinaus sind wir laut den Büchern zu schnell für kleinere Fische und die großen sind wohl nicht mehr so
häufig oder eben grad nicht da wo wir sind. Es ist wie warten auf Godeau...
Sternenklare Nächte und Sonnenauf- und untergänge auf hoher See, sind, auch wenn sie von teilweisen Wolken durchzogen sind, ein unglaubliches Erlebnis.
Schnuppensterne und Sternbilder, die man am Land schon aus dem vorhandene Umgebungslicht kaum bemerken kann, kommen hier mehr als gut zur Geltung.
Bei diesen Gelegenheiten wünschen sich auch die hartgesottensten Seebären unter uns schon mal ihre liebgewonnene und schwer vermisste Partnerin
an ihre Schulter.

Tag08 - Siebter Tag auf See 01.12.2007 UTC: 12:00 Etmal 60 NM

Position : 35°37,65 N 6°16,85 W
Gmap: -6.28083, 36.62750

Nachtrag zu Tag 5: Der Gott des Windes hies Aiolos, und wir meinten diesen an dem tag, als uns derselbe verlies.
Wir wurden dankenderweise darauf hingewiesen, bzw. korrigiert. Man möge die ungenaue Schreibweise verzeihen.
Falls noch jemand Rechtschreibfehler findet darf er sie behalten.

Nach einem kurzen Abstecher in Tarifa, wo wir kleine Mengen Pata negra (spezieller Schinken der Region von einseitig ernährten und
auch teilsweise einseitig genutzten Schweinen) mit Käse geniesen durften, sprengte dieser fast neben der Bordkassa
auch unsere mittlerweile gewonnene Gelassenheit.
Am frühen morgen,die Strömung ausnutzend, durchfahren wir die Strasse von Gibraltar.
Sehr Spannend, da aufgrund der hohen Frequenz der hier vorbeiziehenden Schiffe absolute Vorsicht geboten ist.
Leider kommt auch hier lange kein Wind auf und wir vergnügen uns mit Würfelspielen, philosophieren und Fischen oder besser dem Versuch zu fischen.

Aja eine kleine Anekdote aus der Seefahrt irgendwo zwischen Marbella und Gibraltar:
Der südl. Teil von Spanien wird streng bewacht, daher kreuzen hier auch entsprechend viele Kriegsschiffe. Als wir unser dieser Übermacht gegenübersehen
ist natürlich jederzeit mit Überprüfungen zu rechnen, daher verfolgen wir recht aufmerksam den Funk. Normalerweise wird auf kanal 16 (Notkanal) jegliche
Kontaktaufnahme gemacht um dann in einen anderen ausgesprochenen Kanal zu wechseln.
Obwohl nicht in Sichtweite verfolgen wir folgendes Gespräch, wohlgemerkt in stark akkzentuierten English:
"This is spanish Warship for the Italian warship,"...im äther schweigen, wir rätsel ob der situation, dann wiederholt: "This is
spanish Warship for the Italian warship," wieder Schweigen, es wiederholt sich in Abwandlungen: "This is spanish Warship for the Italian warship,in front"
mehrere Male bis ein merklich entnervter Offizier auf dem Äther beginnt: "This is spanish Warship for ANY warship in our front, ..."
scheinbar einander näher gekommen ändert sich doch merklich die Ansprache: "This is spanish Warship for the french warship, in our front, respect our position"
und siehe da, plötzlich: "this is french warship for the spanish warship..." aha, hier prallen zwei stolze Völker aufeinander...beide nicht mehr
ganz freundlich im ton, beide mischen bereits fetzen ihrer Muttersprache ins gespräch...da sagt der der zuerst gefunkte: "This is spanish Warship for
the french warship, switch to channel 68" der Franzose antwortet lapidar: "69", auch hier sieht man wieder keiner will nachgeben. Wir switchen natürlich mit.
Und was anfänglich nach einer Konfrontation ausgesehen hat, klärt sich schnell, da der ItaloFranzose auf Einladung zu einer Truppenübung in den spanischen
Gewässern unterwegs war, was zu einer kompletten Deeskaltion führte und das Gespräch zu unser allem Bedauern vorschnell enden ließ.
Es könnte nun vielerlei interpretationen geben:
wollte man den anderen beleidigen indem man die falschen Ansprache wählte oder war es schlichtweg ein Mißverständniß, wir werden es nie erfahren.
Fakt ist, daß sich das Design der französischen Flagge zwar prinzipiell nicht viel von der Italienischen unterscheidet, wenn mal von 2
unterschiedlichen Farben absieht, immerhin haben beide in der Mitte weiß.
Schön ist aber daß:
man es kann in der Marine auch mit Augenfehlern zu was bringen kann,
die Franzosen zu stolz waren den Fehler aufzuklären und lieber schwiegen,
es sich trotzdem alles aufklärte,
der 3. Weltkrieg somit nicht begann,
und wir fantastisches Kaberett geboten bekamen.